Habt ihr euch jemals vorgestellt, in einer Welt aufzuwachen, in der intelligente Roboter euren Kaffee zubereiten, euer Auto steuern und eure Meetings planen, und das alles, bevor ihr überhaupt die Augen aufgemacht habt? Nein? Ich auch nicht, denn während ich diesen Satz schreibe, hat eine KI vermutlich schon das nächste große Ding erfunden. Und wir? Wir scrollen unbeeindruckt weiter durch unsere News mit den neuen kreativen Startup-Ideen.

Es ist ein paradoxes Zeitalter: Je fantastischer die Fortschritte in der KI, desto gähnender die Gleichgültigkeit, die wir diesen Errungenschaften entgegenbringen. Früher hätten wir uns für einen sprechenden Toaster begeistert – heute ist ein Toaster, der nicht nur spricht, sondern auch therapeutische Ratschläge gibt, gerade mal gut genug, um ihn mit Alexa zum Smalltalk alleine zuhause zu lassen.

Warum ist das so? Weil KI sich schneller entwickelt als die Plots unserer Lieblingsserien. Wir haben uns daran gewöhnt, dass technologische Wunderwerke so alltäglich sind wie der morgendliche Kaffee. Ja, KI kann jetzt Krankheiten diagnostizieren, die wir nicht einmal aussprechen können; KI kann uns verstehen und unsere Emotionen analysieren, besser als jeder Lehrer das könnte, KI kann all unsere Bewegungen analysieren, planen und steuern – und das ist beeindruckend – doch warum fühlt es sich an, als wäre das Mindeste, was sie tun sollte?

Stellt euch vor, ihr hättet einem Zeitreisenden aus den 90ern erklärt, dass ihr mit eurem Uhrenarmband telefonieren könnt. Sie hätten euch vermutlich für einen Zauberer gehalten. Heute? Heute wäre die größere Überraschung, wenn unsere Smartwatch nicht in der Lage wäre, unsere Gedanken zu lesen und in Echtzeit zu tweeten.

Hier ein paar skurrile Vorschläge, um unsere Begeisterungsfähigkeit wiederzubeleben:

  1. KI-Poesie-Wettbewerbe: Stellt menschliche Dichter gegen KI-Dichter. Der Gewinner bekommt das Recht, das nächste Software-Update zu benennen.
  2. Überraschungs-Updates: KI-Entwickler sollten geheime Features einbauen, die sich zufällig aktivieren – wie ein Smartphone, das plötzlich anfängt, Opernarien zu singen.
  3. Reality-TV-Show „Undercover Roboter“: Roboter, die sich als Menschen ausgeben, und Menschen, die sich als Roboter ausgeben. Wer überzeugt mehr?

Habt ihr noch weitere abgefahrene Ideen?

In einer Welt, in der KI alles kann, ist das Einzige, was sie nicht kann, uns zu überraschen. Traurig? Dramatisch? Vielleicht brauchen wir eine KI, die sich darauf spezialisiert, uns zu beeindrucken – oder zumindest eine, die uns einen guten alten handgeschriebenen Brief schickt.

In diesem Sinne: Lasst uns die kleinen Wunder nicht vergessen, auch wenn sie von einer Maschine kommen. Denn wenn wir eines Tages aufwachen und feststellen, dass unsere Kaffeemaschine Witze reißt, sollten wir zumindest schmunzeln – bevor wir sie bitten, leiser zu sein.